BAUM - LEBENSKREISLAUF
KETTLASBRUNN NÖ 1999
Eine 500 Jahre alte, von einem Sturm gefällte Föhre berührt einen jungen,
aufstrebenden Baum.
Durch die Berührung „vererbt“ der tote Baum sinnbildlich dem lebenden jungen Baum seine Erfahrungen, Eigenschaften und seine Evolutionsgeschichte.
Die tote Föhre schafft durch ihren abgestorbenen Körper auch noch die Voraussetzungen und Grundlagen für neues Leben, bis der junge Baum ebenfalls einmal stirbt,
seinerseits seine Eigenschaften an einen neuen jungen und aufstrebenden Baum weitergibt, und damit wieder neues Leben entstehen kann.
Der Sage nach belästigten und quälten Hexen, symbolisier durch die Stangen mit den spitzen und aggressiven Hexennasen, im 16. Jhd. vorbeikommende Wanderer und
Reisende.
LANDART ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil meiner künstlerischen Arbeit.
Das Sein und vergehen, das Verhältnis Mensch-Natur und vieles mehr sind wichtige Themen dazu.
Mein Interesse gilt dabei den
minimalistischen und experimentellen Formen der Landart.
Ich möchte die Natur als unsere Lehrmeisterin auch "mitarbeiten" lassen, um sie damit besser verstehen und von ihr lernen zu können.
Temporäre Objekte sollen sich im Laufe der Zeit wieder in ihren natürlichen Zustand zurückverwandeln, um sich damit wieder, ohne menschliche Spuren zu hinterlassen, in die Umgebung/Natur einfügen zu können.
Ich will die Landschaft nicht einfach mit Objekten und Skulpturen "möblieren", sondern diese gezielt und sinnvoll gestalten und platzieren, um damit eine Beziehung zu Umfeld und Verwendungszweck herstellen zu können.
Ich will die Form den Gedanken unterordnen, zum Mit- und Nachdenken, zum Fragen stellen und Antwort suchen, zum Diskutieren, und - wenn möglich - auch zur aktiven physischen Mitarbeit auffordern und einladen.