HALBZEIT
Ausstellung St. Valentin 2015
Werfen Sie in diesen Container elektronische und elektrische Geräte, Konsum- und Gebrauchsartikel, die schon nach kurzer Zeit nicht mehr „funktionell, aktuell, modern oder technisch überholt" sind und Sie diese deshalb nicht mehr brauchen oder haben wollen.
Es soll
hier kritisches Denken darüber gestellt werden, ob es notwendig und sinnvoll ist, kurzlebige, moderne und auf dem letzten Stand der Technik stehende Konsumartikel haben zu „müssen“, um in Folge
daraufhin Produkte, die durchaus noch funktionsfähig sind, zu entsorgen.
Ist es Altes, nicht mehr Funktionierendes, oder ist es Ungeliebtes und Unmodisches, das man entsorgen will/muss, weil es ja Neues und Besseres gibt,
das wir unbedingt brauchen und haben müssen, wie es uns die Werbung weismacht?
Geht es uns „so gut“ weil wir „Altes“ bedenkenlos wegwerfen, um Platz zu machen für Neues, das eigentlich niemand wirklich
braucht?
Ist es Drang oder Notwendigkeit, immer das Neueste und Modernste haben zu müssen, um damit das eigene Ego befriedigen, unseren Wohlstand, und unser Wirtschaftssystem am Laufen halten zu
können/müssen?
Wie sinnvoll ist das? Und wenn, wie lange noch?
KOMPOSTSÄULE "METAMORPHOSE"
Eine „lebende Skulptur“, die sich selbst erhält und regeneriert.
Eine 2 m hohe Säule, in der Grünschnitt
gesammelt wird.
Man kann dabei genau beobachten, wie sich pflanzliches in Kompost verwandelt.
Oben kommt Grünes hinein, und unten kommt Erde heraus.
Besser kann man den Lebenskreislauf, das Entstehen, das Sein und Vergehen, Verwandlung und Wiedergeburt, und das Funktionieren der Natur nicht sichtbarer und „begreifbarer“ machen.
Viele sehen in einem Kompostbehälter nur stinkenden und Ratten anziehenden Mist und Abfall, aber nicht die Entstehung und Grundlage neuen Lebens, von dem wir alle abhängig sind!
Als Ergänzung dazu dient folgender Text / J. W. v. Goethe
Was ist das schwerste von Allem? Was dich das Leichteste dünkt:
Mit den Augen zu sehen, was vor den Augen dir liegt.
Bahnhofpark St. Valentin 2015
MAHNMAL FÜR FRIEDEN FREIHEIT UND MENSCHENRECHTE
Anders zu sein oder anders zu denken bedeutete allgegenwärtige Lebensgefahr. Trotzdem begehrten einige Mutige gegen dieses Unrecht auf. Die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" steht für alle, die ihrem Gewissen folgten und sich dem Terrorregime entgegenstellten.
Während der Nazi-Diktatur wurden Menschenrechte mit Füßen getreten und NS-Opfer geknechtet. Über grob behauene Pflastersteine mussten
die Häftlinge zum Nibelungenwerk marschieren und dort unter härtesten Bedingungen Zwangsarbeit
verrichten. Betonsäulen mit Stacheldraht versperrten ihnen den Weg in die Freiheit und nahm ihnen ihre
Würde.
Menschenverachtende Barrieren die man in die dunkelsten Tage der Geschichte verbannt glaubte. Und doch meinen manche auch heute wieder
derartige Schranken errichten zu müssen...
Cortenstahl, Beton, Stacheldraht, original Pflastersteine, Kies, Weiße Wildrose
In Zusammenrabeit mit der Stadtgemeinde St. Valentin
Bahnhofpark St. Valentin 2015
EHRENTAFEL * (Ein Projekt der Ausstellung „Halbzeit“, St. Valentin 2015)
Ehrentafel für alle „kleinen Leute“ und Vordenker, die die Erfolge unserer „Großen Geister“ erst möglich machten, machen und weiterhin machen werden.
Keiner der Erfinder, Wissenschaftler, Künstler, Politiker, Staatsführer, Ideologen, usw., hätten alles alleine schaffen können.
Erst die
Leistungen der Vordenker und „Kleinen Leute“ haben die Voraussetzungen dazu geschaffen, damit diese „Großen Geister“ erfolgreich sein konnten
und können, was aber oft/immer vergessen wird, daran zu denken und zu erwähnen.
Aber auch diese Vordenker und „kleinen Leute“ hätten ihrerseits nicht ohne ihre Vorgänger erfolgreich sein
können.
Wenn wir schon Helden, Staatsmänner, Künstler, usw. auf einen Denkmalsockel heben wollen, dann sollten auch jene, die die „Leistungen“ der „großen
Geister“ erst ermöglichten, zumindest symbolisch mit hinaufgestellt oder erwähnt werden.
Oder besser noch, man sollte (bis auf wenige Ausnahmen) niemanden (allein) auf einen Denkmalsockel stellen.
*Ausnehmen möchte ich dabei verschiedene
(hinlänglich bekannte) Staatsmänner, Politiker, Kriegshelden, usw., und möchte dazu Karl R.
Popper aus seinem Buch Alles Leben ist Problem lösen, zitieren:
„Die Geschichte der Machtpolitik ist nichts anderes als die Geschichte der nationalen und internationalen Verbrechen und Massenmorde. Diese Geschichte wird in der Schule
gelehrt, und einige der größten Verbrecher werden als Helden gefeiert“.
Wäre es nicht gerechter, anstatt für die Täter Denkmäler für die Opfer zu errichten?
DENKMALSOCKEL - VERGRÖSSERUNG
(Ergänzung zur EHRENTAFEL)
Neben einem schon bestehenden Denkmal liegt ein Stapel Holz zur Vergrößerung desDenkmalsockels.
Die Vergrößerung soll als Platz für die Vorgänger und „kleinen Leute“ dienen, die den Erfolg des auf dem Sockel stehenden Menschen erst durch ihre Vor- und Mitarbeiten ermöglichten.